Nach der Unterschrift unter dem Kaufvertrag im Dezember, stößt der Plan Segmüllers, in Pulheim einen 45.000er mit 600 neuen Arbeitsplätzen zu errichten, auf breite Zustimmung in der Kommunalpolitik. So haben CDU, SPD und FDP im Umweltausschuss mit einem Aufstellungsbeschluss bereits grünes Licht für das nötige Bebauungsplanverfahren gegeben, schreibt heute der "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Grünen allerdings sind gegen das Projekt.
"Ein Möbelmarkt wird in Pulheim keinen langfristigen Erfolg haben", erklärte dazu der Grüne Klaus Groth. "In der Umgebung gibt es genug Möbelmärkte. Wir hätten lieber etwas gehabt, was für die Stadt ein Alleinstellungsmerkmal bedeutet hätte." Er bemängelt ein fehlendes regionales Konzept unter Einbindung der Nachbarkommunen, den zu erwartenden aufkommenden Verkehr sowie die vorgesehenen 4.500 qm für zentrenrelevante Artikel, die seiner Meinung nach "Auswirkungen auf den Ortskern haben werden".
Luzia Kilias von der FDP hielt dagegen, dass ein Einrichtungshaus für die Stadt "sehr verträglich" sei. Zudem begrüßte sie den Mut Segmüllers, sich vor Ort anzusiedeln. "Ein Möbelhaus wird viel Kaufkraft in der Stadt binden. Wir werden Arbeits- und Ausbildungsplätze in Pulheim bekommen. Wir können nicht sagen ,Dankeschön, das haben wir nicht nötig'." Unterstützung erhielt sie dabei von CDU und SPD.
Anstehende Fragen und Einwände sollen im nun Bebauungsplanverfahren erörtert werden. Dafür habe die Stadt bereits verschiedene Fachgutachten in Auftrag gegeben. So soll eine "Auswirkungsanalyse" klären, ob ein Möbelhaus in der geplanten Größe auf den Handel in der Stadt und die Nachbarkommunen ausstrahle. Darüber hinaus stehen ein Verkehrsgutachten, eine Untersuchung des zu erwartenden Lärms sowie eine Artenschutzprüfung auf dem Programm.
Aktuell betreibt Segmüller drei Paläste in Weiterstadt (50.000 qm VK-Fläche), in Friedberg (50.000 qm) und in Parsdorf (40.000 qm). Daneben gehören dem Atlas-Mitglied vier kleinere Standorte in Nürnberg, Mannheim, Frankfurt und Stuttgart. Der Umsatz liegt, geschätzt, bei über eine Mrd. Euro.