Das sechsprozentige Umsatzplus, das die deutsche Möbelindustrie 2011 erarbeitet hat, wurde von einem überdurchschnittlich erfolgreichen Auslandsgeschäft angetrieben. Am Ende des Jahres stand außerhalb der deutschen Grenzen ein Plus von 11,1 Prozent. Die Entwicklung war insbesondere in den außereuropäischen Märkten äußerst dynamisch, wie der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) vorgestern mitteilte. Obwohl das größte Absatzgebiet der deutschen Hersteller mit gut 70 Prozent nach wie vor die Europäische Union ist, konnten sich die Exporte in den EU-Raum mit +8,8 Prozent nur leicht unterdurchschnittlich entwickeln, während insbesondere der Absatzmarkt Asien mit einem Plus von 26,4 Prozent deutlich überdurchschnittlich gewachsen ist. Außerhalb der EU, jedoch innerhalb Europas konnte besonders die Schweiz zulegen, die als zweitwichtigster Markt 16,4 Prozent mehr deutsche Möbel geordert hat als im Jahr zuvor.
In Frankreich, dem Absatzmarkt Nr. 1 der deutschen Hersteller, wurde ein Wachstum von 13,3 Prozent erzielt. Erfreulich sind auch die Zuwächse im Möbelland Italien, wo deutsche Einrichtung 2011 um 14,4 Prozent zulegen konnte. Italien schiebt sich damit auf Platz 7 der deutschen Exportländer.
Nach Polen (Nr. 9) legte der Export um stolze 20,1 Prozent zu, wobei hier eine relativ hohe Veredelungs-Quote enthalten ist. Beeindruckend ist auch der Zuwachs in China, der mit 57,5 Prozent zu Buche schlägt und mittlerweile ein Niveau wie die USA erreicht hat.
Allerdings nehmen auch die Importe weiter zu. Die Einfuhren stiegen im Jahresverlauf um gut 6 Prozent (6,2 %). Da die deutschen Hersteller im Inlandsgeschäft aber ein ähnlich hohes Wachstum aufweisen (+5,7 %), gehen aktuell nicht mehr so viele Marktanteile verloren wie in der Vergangenheit. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die Einfuhren aus China, die im Jahresverlauf sogar leicht (-0,7 %) rückläufig waren. Zulegen konnten die Importe hingegen insbesondere aus Polen (+8,7 %), aus Ungarn (+12,5 %) und aus der Türkei (34,2 %). Die Türkei ist mit diesem Anstieg und einem Gesamtimportvolumen von 280 Mio. Euro mittlerweile zum siebtwichtigsten Importland avanciert.