Noch in dieser Woche muss Rolf Demuth seine Haft in der Justizvollzugsanstalt Bielfeld-Senne antreten. Das bestätigte Gefängnisleiter Uwe Nelle-Cornelsen gegenüber der "Neue Westfälische". Demuth werde verpflegt und behandelt wie jeder ander auch. Außerdem werde er in einem freien Beschäftigungsverhältnis tätig sein. Er habe gleich zu Haftbeginn große Freiheiten und eine weitgehende Lockerung im offenen Vollzug beantragt. Normalerweise werde Häftlingen eine Arbeit innerhalb oder außerhalb der Anstalt zugewiesen, die sie zunächst unter Aufsicht bewältigen müssen. Demuth hingegen werde eine gut bezahlte Beratertätigkeit in einer lippischen Möbelhandels-Gruppe ausführen, wo bereits andere Ex-Manager der insolventen Schieder-Gruppe seien. Nun müsse allerdings noch geprüft werden, ob dies zu verantworten sei und die Tätigkeit seiner Resozialisierung diene. Denn normalerweise sollen Straftäter im offenen Vollzug nicht wieder in der Branche tätig sein, in der sie straffällig geworden sind.
Rolf Demuth war im April dieses Jahres vom Detmolder Landgericht wegen Kreditbetrugs zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Zusammen mit drei anderen Managern der Schieder-Gruppe habe er die wirtschaftliche Misere Schieders massiv geschönt und dadurch Kredite in dreistelliger Millionenhöhe erschlichen.