Die „Revolution der Arbeitsplatte" läutet Natursteinspezialist Strasser ein: „Wir haben mit ,Alpinova’ eine Arbeitsplatte entwickelt, die erstmals hundertprozentig recycelbar ist und die Idee der Kreislaufwirtschaft konsequent umsetzt“, erklärte Geschäftsführer Johannes Artmayr der „möbel kultur“ beim Exklusivtermin in St. Martin. Gemeinsam mit einem italienischen Partnerunternehmen wurde eine Rezeptur gefunden, die zu 40 Prozent Natursteingranulat (u. a. aus der Produktion oder auch Reste aus dem Steinabbau), dazu 50 Prozent Glas- und Feldspat-Recyclat und 10 Prozent hochwertiges Harz verarbeitet. Alles umweltverträgliche Stoffe, die dann fein zermahlen und bei 60 bis 80 Grad gepresst werden.
Ein Vorteil von „Alpinova“ ist, dass die Oberfläche nicht bedruckt, sondern als „Fullbody“ durchgefärbt ist. Trotz der geringen Stärke von 12 mm sind die Platten elastisch und damit bruchfester als Naturstein, wobei die Höhe durch Schichtung beliebig aufgesattelt werden kann. Das sehr kompakte, feinkörnige Material lässt sogar eine 1mm-Mikrofase für ein elegantes Kantendesign zu, ist zugleich kratzfest und hitzebeständig bis 200 Grad. Ein weiteres Argument: der VK-Preis, der etwa im unteren Drittel von Naturstein liegt und auf jeden Fall günstiger als Keramik ist. Grundsätzlich vorkonfektioniert geliefert, kann die Platte auch vom Schreiner vor Ort mit entsprechendem Werkzeug nachbearbeitet werden.
Das Entscheidende am „Alpinova“-Kreislauf ist aber der neue Rücknahme-Service von Strasser, der den Weg von der Entsorgung aus den Haushalten zum Händler und dann zum Hersteller ermöglicht. Um dieses „Restoning System“ durchzuführen, braucht es eine gewisse Unternehmensgröße, weist Artmayr auf den logistischen Wettbewerbsvorsprung hin. So wird die Altplatte einfach vom Händler mitgenommen, wenn er eine neue Bestellung gebracht hat. Die Böcke zur Plattenlagerung verbleiben ohnehin im Handel. Zum Start stehen bei dem neuen „Alpinova“-Programm fünf Naturfarben in den beiden Oberflächenvarianten Leatherlook und glänzend zur Verfügung: Grigio, Verde, Fango, Nero und das beliebte „Alpengrün“ aus der „Alpenwelt“-Natursteinkollektion. Ähnlich wie bei Altglas muss das Recycling dann bei den Farben sortenrein erfolgen, was noch eine gewisse Beschränkung in der Auswahl erfordert.
„Die Welt lechzt nach nachhaltigen Konzepten,“ sieht Artmayr einen Trend mit großen Wachstumschancen. Strasser baut zurzeit das Werk in St. Johann aus. Im Februar 2023 soll die Halle betriebsfähig sein. (Mehr lesen Sie in der kommenden Ausgabe von "der küchenprofi".)