V-Zug

Gewinneinbruch durch Probleme in der Lieferkette

Die Herausforderungen in den Lieferketten haben auch in der Halbjahresbilanz von V-Zug Spuren hinterlassen. Während aufgrund der anhaltend robusten Nachfrage der starke Umsatz aus dem 1. Halbjahr 2021 nahezu gehalten werden konnte (303 Mio. CHF bzw. 308,62 Mio. Euro gg. 312,3 Mio. CHF bzw. 318 Mio. Euro im Vorjahr), belasteten Kostensteigerungen, Komponentenknappheit sowie Verzögerungen in der Auslieferung vor allem das Betriebsergebnis (4,3 Mio. CHF gg. 38,3 Mio. CHF). Das EBIT des Schweizer Gerätekonzerns lag nur noch bei 1,4 Prozent (Vorjahresperiode: 12,3 %). Auch die Produktivität, gemessen an der EBITDA-Marge, war im 1. Halbjahr 2022 mit 6,3 Prozent rückläufig (Vorjahresperiode: 17,2 %). Doch mit einer Eigenkapitalquote von 73 Prozent präsentiert sich die Bilanz des Konzerns weiterhin stark.

Von den Investitionen (24,6 Mio. CHF bzw. 25 Mio. Euro) war die größte Einzelposition das Fabrikationsgebäude «Zephyr Ost», dessen Grundsteinlegung im März planmäßig erfolgte. Anfang des Jahres konnte zudem der neue Produktionsstandort für Kühlgeräte in Sulgen erfolgreich in Betrieb genommen werden und es zeigen sich bereits erste Produktivitätssteigerungen gegenüber dem alten Werk in Arbon. Aufgrund fehlender Verfügbarkeiten war die Gruppe jedoch im 1. Halbjahr 2022 immer wieder gezwungen, die Produktionsplanung kurzfristig anzupassen und konnte vorhandene Produktionskapazitäten nicht immer voll ausschöpfen. Kostensteigerungen und Unterbrechungen in den Lieferketten u. a. durch den Lockdown im Großraum Shanghai gab und gibt es praktisch in allen Einkaufsmaterialgruppen, insbesondere aber bei Elektronikkomponenten und dort vorwiegend bei Mikrochips. 

Weiterhin stark bleibt die Nachfrage im Heimatmarkt Schweiz, wenn auch etwas abgeschwächt. Neben dem mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt verzeichnet V-Zug im Ausland wachsende Erfolge, nicht zuletzt durch die im letzten Jahr eingeführten Geräte der „Excellence Line“. Im Frühjahr 2022 wurde diese mit dem „PowerSteam“ ergänzt – eine Weltneuheit mit gleichzeitigem Dampfgar- und Mikrowellenbetrieb – 2023 kommt der „Grand“, ein 90 cm breiter CombiSteamer, dazu. Die neu eröffneten V-Zug-Studios in London und Paris tragen ebenfalls zur internationalen Markenpositionierung bei. Währen in der Schweiz eine breit angelegte Werbekampagne unter dem Motto „Perfektion, die Sie fühlen können“ mit zwei neuen Markenbotschaftern lanciert wurde: mit dem avantgardistischen Schweizer Architekten Valerio Olgiati und dem französisch-schweizerischen Ex-Formel-1-Rennfahrer Romain Grosjean.

Als Beitrag zur Nachhaltigkeit war V-Zug bei der Gründung des „Vereins zur Dekarbonisierung der Industrie“ in Zug beteiligt, dessen Zweck die nachhaltige Wasserstoffproduktion auf dem Areal des Tech Clusters Zug (Metall Zug Gruppe) ist. Damit soll das Erdgas für Hochtemperaturprozesse in der Produktion sowie der Diesel der eigenen Lastwagen-Flotte substituiert werden.

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