Die beiden Traditionsunternehmen Calia Italia und Nicolettihome, die seit mehr als zehn Jahren eng zusammenarbeiten, bieten dem Fachhandel zusammen ein großes Portfolio an italienischen Polstermöbeln. In Pandemiezeiten konnten die Umsätze bereits deutlich gesteigert werden. Für die Zukunft erwarten die beiden Key Account Manager Piero Malvasi und Fritz Bleilinger einen weiteren Schub – auch durch die wachsende Bedeutung der Themen Nachhaltigkeit und verlässliche Lieferzeiten. Die „möbel kultur“ hat nachgefragt.
möbel kultur: Herr Malvasi, Herr Bleilinger, Corona hat dafür gesorgt, dass die Menschen mehr zuhause bleiben mussten. Entsprechend haben viele in Ihre Einrichtung investiert. Wie hat sich das auf die Geschäfte von Calia und Nicoletti in den vergangenen zwölf Monaten ausgewirkt?
Piero Malvasi: Wir konnten mit Ausnahme des deutschen Markts, der aufgrund des Lockdowns 2020 bis circa Mai sehr stark gelitten hat, überall unsere Umsätze bis zu 30 und mehr Prozent extrem steigern, im Inland sogar verdoppeln. Und das gilt zum Glück sowohl für die Brand Calia Italia als auch für Nicolettihome.
möbel kultur: Herr Bleilinger, Sie waren in den letzten neun Jahren als Geschäftsführer DACH für den chinesischen Hersteller Kuka tätig. Wie schätzen Sie aktuell und in Zukunft die Chancen von asiatischen Produzenten auf dem deutschen Markt ein?
Fritz Bleilinger: Die aktuelle Pandemie und die enorm gestiegenen Containerpreise von Asien nach Europa haben dazu geführt, dass bei vielen Handelspartnern ein Prozess des Umdenkens stattgefunden hat. Gleichzeitig werden die Themen Lieferzeit und Nachhaltigkeit ein immer wichtigeres Argument bei der Kaufentscheidung der Kund:innen. Dadurch werden Sortimente, die bisher in Asien geordert wurden, ihre Attraktivität verlieren. Bestimmte Produkte werden zukünftig wieder in Europa oder Nachbarstaaten geordert.
Gerade Italien, bekannt für hervorragendes Design und Komfort, hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt und ist heute sehr effizient organisiert. Auch Länder wie Serbien, Bosnien Herzegowina und Kroatien, teilweise durch staatliche Mittel gefördert, werden immer interessanter. Ich bin überzeugt davon, dass sich hier vieles in den nächsten Jahren neu ordnen wird. Dennoch ist davon auszugehen, dass bestimmte Sortimente auch zukünftig in Asien geordert werden.
möbel kultur: Inwieweit können Sie es alsitalienische Hersteller schaffen, international gegen asiatische Anbieter zu punkten und wieder Markt zurückgewinnen?
Piero Malvasi: Wir konnten auf den letzten US-Messen in High Point sowie auch auf dem im September abgehaltenen Supersalone in Mailand schon klar erkennen, dass gerade auch wichtige amerikanische Möbelhandelsketten wieder extrem stark Polstermöbel „made in Italy“ suchen. Aus diesem Grund rüsten wir aktuell unsere Produktion auf und erweitern diese. Seit diesem Januar steht uns dadurch eine zusätzliche Kapazität von wöchentlich ca. 2.500 bis 3.500 Sitzeinheiten, sprich 500 bis 600 Garnituren zur Verfügung.
Lesen Sie das gesamte Interview in der Januar-Ausgabe der „möbel kultur“.