Per Ende 2012 beendet der Discounter Poco-Domäne seine Mitgliedschaft beim Europa Möbel-Verbund (EMV). Poco-Geschäftsführer Thomas Stolletz bestätigte jetzt die fristgerechte Kündigung zum 31. Dezember kommenden Jahres. Über den Hintergrund des Ausstiegs gab es schon seit geraumer Zeit Spekulationen, nicht zuletzt die Größe und der spezifische Vermarktungskurs des Discounters sowie mögliche Beteiligungen im Hintergrund waren weiterer Spekulationsgegenstand.
"Für die Gesellschafter des EMV ist der Austritt unproblematisch", betont EMV-Geschäftsführer Helmut Ahlsdorf gegenüber moebelkultur.de. "Der Schritt des Unternehmens ist zwar bedauerlich. Für die Mitgliedsunternehmen des EMV aber bleibt er unschädlich, für die Gesellschafter ist es eher ein Nullsummenspiel."
190 Mio. Euro, also nur ein Teil des Einkaufsvolumens, war bisher über die Fahrenzhausener Zentrale abgerechnet worden, insbesondere hatte sich das Unternehmen nicht an den Exklusiv-Kollektionen und Vermarktungskonzepten der Verbundgruppe beteiligt, sondern war hier mit eigener Strategie am Markt aktiv.
"Auch an den?bestehenden Preisen und Konditionen im SB-Segment wird sich für die Mitgliedsunternehmen des EMV nichts ändern", versichert Helmut Ahlsdorf. "Dagegen wird der Gewinn der Gesellschaft EMV geschmälert, über die Bonussausschüttungen, die aus dem Gewinn ja auch an Poco-Domäne gingen, wird sich das aber relativieren."
Die Poco-Domäne machte im Jahr 2009 mit 5.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 895 Mio. Euro, in 2010 näherte sich das Unternehmen einer Milliarde Euro. Über die weitere Zukunft des Unternehmens in Sachen Einkauf ist bisher nichts entschieden, die Spekulationen gehen in unterschiedliche Richtungen. Eine weitere Verbandsmitgliedschaft scheint nicht wahrscheinlich, ein Andocken an einen Großfilialisten wie z.B. die Lutz-Gruppe denkbar.