Demeyere liegt auf Wachstumskurs. In seinem Heimatland konnte der Platzhirsch für zerlegte Ware im vergangenen Jahr acht Prozent mehr Möbel verkaufen, obwohl das Einstiegspreissegment in Frankreich lediglich um 2,5 Prozent zulegte. Und im Export generiert Demeyere inzwischen 50 Prozent seiner Umsätze. Nun benötigt der Großkonzern mit drei Fabriken in Frankreich dringend weitere Produktionskapazitäten. Gleich in der Nähe des Stammsitzes ist Demeyere nun fündig geworden, berichtet die französische Tageszeitung "Les Échos" heute.
Denn der schwedische Papierfabrikant SCA verkauft sein Gelände in Linselles (rund fünfzehn Kilometer nördlich von Lille) an den Möbel-Multi aus Perenchies. Da die Schweden an Ort und Stelle bisher Windeln hergestellt haben, muss Demeyere kräftig in eine möbeltaugliche Infrastruktur investieren - 25 Millionen Euro fließen demnach sofort, die weiteren 25 in den kommenden drei Jahren. Auf Grundstück mit einer Fläche von zehn Hektar werden drei Produktionslinien eingerichtet.
Konzern-Chef Bernard Demeyere will nun schnell Resultate sehen. Im ersten Drittel des kommenden Jahres sollen die ersten Möbel vom Band laufen und der Output von heute 30.000 Paketen pro Tag in den nächsten drei Jahren auf 50.000 steigen. Für 2018 peilt das Unternehmen dann sogar 100.000 Sendungen täglich an. Um das neue Werk in Linselles zu betreiben, sucht das Unternehmen bereits 150 neue Mitarbeiter, die zu den aktuell 1.000 Angestellten hinzukommen sollen. Der Umsatz von Demeyere betrug im vergangenen Jahr insgesamt 200 Mio. Euro. Auch in diesem Punkt sind die Ziele ehrgeizig: In drei Jahren wollen die Nordfranzosen 330 Mio. Euro umsetzen, 2018 soll dann die halbe Milliarde geknackt werden. Dann wäre Demeyere in seinem Segment die Nummer eins in Europa.