Immer größer, das scheint das Ziel des Einzelhandels im Bezug auf seine VK-Fläche zu sein. Ein Streben, dass viele Deutsche mittlerweile mit Sorge beobachten, berichtet heute das "Hamburger Abendblatt". Demnach sind sowohl Umweltschützer als auch kommunale Verbände beunruhigt, da den neuen VK-Flächen oft nicht mehr die entsprechende Kaufkraft gegenüberstehe. So gebe es in Deutschland schon jetzt doppelt so viele Einzelhandelsflächen pro Einwohner als in England oder Frankreich.
"Die Entwicklung sehen wir sehr kritisch", erklärt Manuel Dillinger vom Naturschutzbund Nabu gegenüber dem Blatt. "Wir werden immer weniger Menschen und gleichzeitig entstehen immer mehr Märkte. Das macht auch ökonomisch keinen Sinn." Und Bernd Düsterdiek vom Städte und Gemeindebund fügt hinzu: "Wir empfehlen, sich immer anzuschauen, welche Einzelhandelsflächen gibt es bereits, wie wird sich die Bevölkerung entwickeln, wie sieht die Infrastruktur aus.", sagt Bernd Düsterdiek.
Warnungen gibt es ebenfalls seitens des Europäische Handelsinstituts EHI in Köln "wenn alle nur noch über die Fläche wachsen und dabei nicht zusätzlichen Umsatz generieren." Durch den harten Verdrängungswettbewerb sei die gesamte VK-Fläche im Einzelhandel in den vergangenen zehn Jahren um zehn Mio. auf rund 121,5 Mio. qm angewachsen.
Im Möbelhandel werde insbesondere im Rhein-Main-Raum sowie um Berlin und Hannover kräftig gebaut. Und auch der Lebensmittelhandel zeige sich sehr baubegeistert. Anders sehe es bei den Baumärkten aus. Hierzulande setzten sie vielmehr auf die Erweiterung alter Standorte.