Wie gehen die Unternehmen in den Messeherbst? Was bieten sie dem Handel? Bleibt die Nachfrage nach Möbeln hoch? Und wie sieht es in puncto Material- und Lieferengpässen sowie mit der Logistik aus? Die „möbel kultur“ hat im Vorfeld von M.O.W., Möbelmeile & Co. bei einigen Protagonisten nachgefragt, u a. bei Frank Bäumer, Vertriebsleiter Venjakob. Das Unternehmen ist in diesem Jahr erstmals Teilnehmer der Möbelmeile.
möbel kultur: Herr Bäumer, mit welchen Ideen und Konzepten starten Sie in den Messeherbst?
Frank Bäumer: Unser Ziel für die diesjährige Herbstmesse ist es den Handel nicht mit einer Vielzahl von Neuentwicklungen zu überfordern, sondern erfolgreichen Bestandsprodukten ein Facelift zu geben. Bedingt durch die letztjährige Situation ist die Neuware der letzten Messe erst spät eingeflossen und kann sich auch jetzt erst beweisen. Ein Überangebot von Neuheiten wäre zum jetzigen Zeitpunkt nach unserer Meinung falsch. Somit werden wir unser Erfolgsprogramm „Sentino“ in einer gänzlich überarbeiteten Version präsentieren. Die Wohnmöbelserie „PLAN X“ erhält einen neuen Baustein „X5“ in einer Kombination Lack/Massivholzoptik. Ergänzt werden diese Komponenten von vier attraktiven Stuhlmodellen und entsprechenden Funktionstischen. Passende Couchtische zu den jeweiligen Programmen und für Polsterfreiflächen sind natürlich auch in der Pipeline.
möbel kultur: Was sind aktuell die größten Herausforderungen für Sie als Hersteller?
Frank Bäumer: Das Frühjahr war für uns als Hersteller sehr aufregend. Jeder kennt die Material- und Kapazitätsprobleme. Das wird sich auch im Herbst sicherlich nicht spürbar ändern. Unsere bisherige Liefertreue konnten wir mit wenigen kleinen Ausnahmen mit großen Anstrengungen aufrecht halten. Wie sich die Preissituation entwickelt ist im Augenblick nicht einschätzbar.
möbel kultur: Wie schätzen Sie die Nachfrage nach Möbeln bei den Endverbrauchern ein? Hält das Interesse weiter an?
Frank Bäumer: Das erste Halbjahr ist für unser Unternehmen gut gelaufen. Die negativen Anfangszahlen konnten fast wieder komplett kompensiert werden. Dieses natürlich auch gestärkt durch den Export. Wir blicken für unser Unternehmen auf einen positiven Herbst. Ob dieser auf dem Niveau von 2020 liegt bleibt jedoch abzuwarten. Sicherlich ist Angespartes in die vermehrte Reisetätigkeit geflossen und die Priorität der Endverbraucher liegt mehr im Freizeitbereich. Doch Kaufkraft ist genug vorhanden. Hier muss der Handel mit attraktiven Konzepten einen Kaufanreiz schaffen. Das müssen nicht immer nur Prozente sein.