Einer Ankündigung folgen jetzt Taten, das schafft Vertrauen: Steinhoff wolle „die Wahrheit aufdecken, der Welt zeigen, was passiert ist, jedes Fehlverhalten verfolgen und Vertrauen wiederherstellen", hatte die Aufsichtsratsvorsitzende Heather Sonn auf der Jahreshauptversammlung im April angekündigt und dass alle Vorstandsmitglieder zugestimmt haben, beim Verdacht eines Fehlverhaltens sofort zu kündigen. Nachdem das Gros der Gläubiger dem in Schieflage geratenen Konzern vor gut einer Woche einen Aufschub von drei Jahren für die Restrukturierung gewährt hatte, musste jetzt Dirk Schreiber, der ehemaligen Finanzchef in Europa gehen.
Dirk Schreiber, 47, trat als Direktor der „Steinhoff Europe AG“ zurück, in der Marken wie Pepco und Poundland beheimatet sind. Sein Mandat als Direktor der Wandelanleihen-Unit „Steinhoff Finance Holding GmbH“ hatte er bereits im vergangenen zurückgegeben, meldet Bloomberg und beruft sich auf die E-Mail einer Sprecherin des in Stellenbosch, Südafrika, ansässigen Unternehmens.
Gehen musste Schreiber wohl, weil ein Großteil der Schulden in Höhe von rund 9,4 Mrd. Euro, die der vorläufige Halbjahresbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC im Mai zutage gefördert hat, in seinen Verantwortungsbereich fallen.
Der Vorstand von Steinhoff Europa bilden aktuell Theo de Klerk und David Frauman, während Frauman und Louis du Preez im Vorstand von Steinhoff sitzen. Unterstützt werden sie von unabhängigen Experten.