Die Egger Unternehmensgruppe schließt ihr Geschäftsjahr 2021/2022 in ausnehmend herausfordernden Zeiten: Die andauernde Corona-Pandemie sowie die dramatischen Entwicklungen in der Ukraine wirken sich massiv auf die globalen Energie- und Rohstoffmärkte aus. Die Produktnachfrage war hoch und schlägt sich in den Finanzzahlen nieder.
Egger berichtet für das Geschäftsjahr 2021/2022 eine deutlich positive Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen: So wurde ein gruppenweiter Umsatz von 4.234,3 Mio. Euro (+37,4 % zum Vorjahr) und ein EBITDA von 877,5 Mio. Euro (+41,0% zum Vorjahr) erwirtschaftet. Die EBITDA-Marge liegt stabil bei 20,7 Prozent (Vorjahr: 20,2 %), die Eigenkapitalquote liegt mit 50,9 Prozent über dem Vorjahreswert von 42,0 Prozent. „Diese Ergebnissteigerung zeigt, dass wir einerseits die Herausforderungen der nach wie vor anhaltenden Pandemie gut bewältigt und zugleich die sich in unserer Branche ergebenden Chancen sehr gut genützt haben“, so Thomas Leissing, Gruppenleitung Finanzen/Verwaltung und Sprecher der Gruppenleitung.
Egger produzierte in den vergangenen Monaten Rekordmengen und bedient damit die starke Kundennachfrage. Mit 10,5 Mio. Kubikmeter Holzwerkstoffen und Schnittholz verzeichnet die Unternehmensgruppe einen Produktionshöchststand. „Die positive Entwicklung in diesem herausforderndem Umfeld verdanken wir vor allem unseren rund 10.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so die Gruppenleitung unisono.
Die Egger Gruppe verzeichnet Umsatzzuwächse in allen Produktbereichen. Diese ergeben sich aus drei Hauptfaktoren: Das positive Marktumfeld für Säge- und Bauprodukte, vor allem am nordamerikanischen Markt, Mengensteigerungen, vor allem durch die neuesten Werke in Biskupiec (PL) und Lexington, NC (US) und die durch Kostendruck notwendigen Preissteigerungen.
Von allen Produktbereichen erzielte der Bereich Decorative Products (Produkte für den Möbel- und Innenausbau) mit 76,9% den größten Umsatzanteil und liegt mit3.473,4 Mio. Euro um +36,6 Prozent über dem Vorjahr. Die Division Flooring Products liegt mit 506,9 Mio. Euro um +13,4 Prozent über dem Vorjahr. Mit 534,7 Mio. Euro (+62,7 %) schließt die Division Building Products das Geschäftsjahr 2021/2022.
Alle Details zum Geschäftsjahr 2021/2022 können im Jahresfinanzbericht unter www.egger.com/credit-relations eingesehen werden.
Insgesamt investierte die Unternehmensgruppe im letzten Geschäftsjahr 293,6 Mio. Euro in ihre Produktionsstandorte. Ein großer Anteil der Wachstumsinvestitionen (194,5 Mio. Euro) entfiel auf den Ausbau des Stammsitzes in St. Johann in Tirol. Der Großteil der Investitionen unterstützt das Ziel, mittels Recycling, Prozessoptimierung und Innovationen die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Äußerst herausfordernd gestaltet sich die Situation auf den globalen Rohstoffmärkten. Die Geschehnisse in der Ukraine und deren Auswirkungen auf die globalen Handelsströme führen aktuell zu einer weiteren massiven Verschärfung der Verfügbarkeiten sowie der Preisdynamik am Rohstoffmarkt. Egger verzeichnet zudem einen enormen Energie- und Transportkostenanstieg. Die zunehmende Nachfrage nach Holz, dem wichtigsten Rohstoff für den Holzwerkstoffproduzenten, führt zu zusätzlichem Kostendruck.
Zum Ende des Geschäftsjahres zeichnete sich die dramatische Entwicklung in der Ukraine ab. Egger ist mit zwei Werken in Russland vertreten. Beide Werke produzieren unter Einhaltung aller EU-Sanktionen für wirtschaftliche Beziehungen zwischen den für Egger relevanten EU-Ländern und Russland weiter. Dafür wurde eine strikte Compliance-Struktur und ein Programm zur Einhaltung der EU-Sanktionen eingerichtet. Die in Russland produzierten Holzwerkstoffe werden vor allem vor Ort sowie in den angrenzenden sogenannten Stan-Staaten verkauft.