Gestern Abend hatten VDM, BVDM und die Koelnmesse gemeinsam zum Presse-Branchengespräch nach Köln geladen. Im Vorfeld der „imm Spring Edition“, die Sonntag startet, nannten die Teilnehmer aktuelle Branchenzahlen und gaben einen Ausblick auf die kommenden Monate. Unisono waren sich alle einig, dass die Verunsicherung der Verbraucher:innen, vor allem aufgrund der Inflation und der Heizungs-Debatte, derzeit die größte Herausforderung ist und den Konsum hemmt.
Für das erste Quartal 2023 nannte VDM-Geschäftsführer Jan Kurth für die deutsche Möbelindustrie einen Umsatz von 4,8 Mrd. Euro (+0,6 %). In diesem leichten Plus spiegeln sich die Auftragsbestände aus dem Vorjahr wider, wobei im Inland ein Minus in Höhe von rund ein Prozent hingenommen werden musste, im Ausland erzielten die Produzenten ein Plus von 4,1 Prozent. Die Büro- (+8,1 %) und die Küchenmöbelhersteller (+6,3 %) erreichten die stärksten Umsatzzuwächse, die Polster- und Ladenbauhersteller verbuchten jeweils ein Plus von 3,3 Prozent. Bei den sonstigen Möbeln (u. a. Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbeln) gingen die Umsätze um 6,4 Prozent zurück. Die stärksten Einbrüche gab es bei der Matratzenindustrie (-19,3 %). Auch wenn das laufende Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig sei, sieht Jan Kurth für 2024 wieder Entwicklungspotenzial, da u.a. der Bedarf an Wohnungsraum sehr hoch bleibe. VDM-Präsident Elmar Duffner betonte zudem, dass der Schulterschluss zwischen Industrie und Handel so wichtig sei, deshalb begrüßte er die gemeinsame Veranstaltung der Verbände, um zusammen das Thema Wohnen und Einrichtung in die Öffentlichkeit zu tragen und auf die „imm Spring Edition“ aufmerksam zu machen.
BVDM-Präsident Markus Meyer sagte, dass das erste Quartal 2023 für den Möbelhandel noch relativ zufriedenstellend lief, was auch hier überwiegend an den Auftragsüberhängen aus 2022 lag. Seit April/Mai gibt es im Handel jedoch erhebliche Frequenzrückgänge von bis zu 30 bis 40 Prozent. „Auch die Möbelhändler verspüren große Verunsicherung in der aktuellen Situation. Planungssicherheit ist das A & O. Ich erwarte von der Politik gezielte Maßnahmen und eine klare Kommunikationslinie, um die Verbraucher gerade jetzt zu entlasten und somit den Konsum zu stärken“, sagte Meyer. Die „imm Spring Edition“ setze zudem ein positives Signal, um der allgemeinen wirtschaftlichen Schieflage entgegenzutreten, da sie die Themen Möbel und Einrichten in den medialen Fokus rücke.
Auch Koelnmesse-Geschäftsführer Oliver Frese freute sich, dass mit der „imm Spring Edition“ (4. bis 7. Juni 2023), der einmaligen Frühjahrsausgabe der „imm cologne“, das „Schaufenster für die Einrichtungsbranche“ jetzt endlich wieder über die Bühne gehen könne. Mit einer Bruttofläche von 120.000 qm und rund 720 Ausstellern (88 % aus dem Ausand) sei die Veranstaltung die größte Einrichtungsmesse in Deutschland. Die reguläre „imm cologne“ findet dann wieder im Januar 2024 statt (14.-18.01.).