Nachdem Frank Stratmann gestern per Pressemitteilung die Beteiligung an dem Küchenhersteller Brinkmeier verkündete, hat moebelkultur.de jetzt bei dem Geschäftsführer des Einrichtungspartnerrings konkret nachgefragt, wie es zu dem Deal kam.
"Bereits über Jahrzehnte besteht eine sehr enge Partnerschaft mit Brinkmeier. Wir sind schon immer der einzige Verband, mit dem der Hersteller zusammenarbeitet", so Stratmann. In den letzten Jahren habe sich der Betrieb komplett neu aufgestellt, sich modernisiert. Doch der Umsatz habe gelitten (siehe Online-News von heute morgen). Da stellte sich dem Verbandsmanager die Frage nach der zukünftigen Entwicklung: "Was wäre, wenn wir jetzt als Verband richtig Vollgas geben würden?" Mit der 51-prozentigen Beteiligung hat der Einrichtungspartnerring nun die Fäden in der Hand ? um die Produktion und den Vertrieb zu steuern, attraktive Deckungsbeiträge zu generieren. "Hier steckt eine hohe Dynamik. Wir sehen das als große Chance." Dabei weiß Stratmann auch um die Bedenkenträger in der Branche. Doch ein Risiko für seine Gesellschafter sieht er nicht: "Ich bin mir natürlich bewusst, dass wir mit dem Geld der Mitglieder arbeiten. Deshalb kalkulieren wir auch damit, das wir als Verband den nötigen Umsatz von Brinkmeier zu 100 Prozent allein stemmen können." Der Küchenhersteller ist zusätzlich im Ausland, vor allem in Benelux und Großbritannien aktiv. Doch das Hauptgeschäft läuft mit dem Einrichtungspartnerring. "90 Prozent unserer Gesellschafter, die Küchen führen, haben Brinkmeier im Programm. Rund 2.000 Musterküchen sind im Handel platziert." Vor allem die neue Serie "Brion" laufe sehr gut.
Eine weitere Beteiligung ist allerdings nicht geplant. Der Deal mit Brinkmeier sei - durch die besondere, jahrzehntelange Partnerschaft - eine einmalige Chance. Die jetzt ergriffen wurde, nach einem Entscheidungsprozess in den letzten sechs Monaten. "In anderen Branchen sind solche Beteiligungen gang und gäbe", so Stratmann weiter. Gleichwohl wisse er auch, dass ein Verband sich vorrangig um sein Kerngeschäft kümmern muss. Und zum Beispiel nicht auf die Idee kommen sollte, Einzelhändler zu spielen. "Das funktioniert nicht."