Corona und kein Ende. Bereits im zweiten Jahr wurde die Pandemie zum Haupttreiber für Veränderungen, bricht eingefahrene Strukturen auf und setzt für die Zukunft eine ganze Reihe von Fragezeichen. Einerseits stehen die Themen Einrichten und Homing weiterhin hoch im Kurs, andererseits steigt mit der Lieferkettenproblematik jedoch die Inflationsrate, was zum Abschmelzen der Kaufkraft und -lust führen kann. Wir haben nachgefragt, mit welchen Erwartungen Entscheider das herausfordernde Jahr 2022 angehen. Markus Meyer, Präsident BVDM, geht von einem guten, aber teurerem, Möbeljahr aus:
„Eine Prognose für das Jahr 2022 abzugeben, ist wie der Blick in eine Glaskugel. Das Geschehen im Möbelhandel wird auch im neuen Jahr maßgeblich unter den Einflüssen von Corona stehen, dann bereits das dritte Jahr in Folge. Die Erfahrungen der Jahre 2020 und 2021 haben aber gezeigt, dass gerade in Zeiten, in welchen das Reisen und Ausgehen nur eingeschränkt möglich ist, der eigene Haushalt eine übergeordnete Bedeutung bekommt. Es ist daher davon auszugehen, dass auch 2022 das Thema Einrichten eine hohe Bedeutung hat und der Möbel- und Küchenhandel gut zu tun haben wird. Ich erwarte auch ein deutlich einfacheres Handelsumfeld, als es noch zu Beginn des Jahres 2021 mit wochenlangem Lockdown und Terminshopping der Fall war.
Die Situation auf der Beschaffungsseite wird hingegen noch länger angespannt bleiben. Die Frachtraten für Container erholen sich nur sehr langsam und immer mehr Hersteller informieren über Lieferverzögerungen. Auch rechne ich nicht mit einer Erholung der Preissituation. Die teils mehrfach erhobenen Teuerungszuschläge aus 2021 werden in vielen Fällen in die Preiserhöhungen zum Jahresstart eingerechnet und werden damit das gestiegene Niveau zementieren. Ich rechne fest damit, dass das Jahr 2022 wieder ein gutes ,Möbeljahr‘ wird.“