Die Warengruppen im Überblick: Laut BEVH haben Möbel und Lampen um fast 10 Prozent zugelegt. Grafik: BEVH

BEVH

E-Commerce steigert Weihnachtsumsätze um fast 16 Prozent

Wie der BEVH berichtet, meldet der Onlinehandel ein „normales“ Weihnachtsgeschäft 2021. Die Umsätze im E-Commerce mit Waren sind von Anfang Oktober bis Ende November um 15,8 Prozent auf 20.113 Mio. Euro (inkl. USt), und im gesamten Interaktiven Handel um 15,3 Prozent auf 20.255 Mio. Euro brutto gestiegen. Im Vergleich dazu lag im Weihnachtsgeschäft 2020 das Plus im E-Commerce mit Waren bei 17,5 Prozent (17.374 Mio. Euro) bzw. bei 17,0 Prozent (17.567 Mio. Euro) im Interaktiven Handel.

Die Daten beziehen (wie 2020) sowohl das Geschäft am „Black Friday“ als auch den Samstag des darauffolgenden „Cyberweekends“ ein, den „Cybermonday“ hingegen noch nicht. Trotz verstopfter Seehäfen, Inflationssorgen der Menschen und erschwerter Corona-Bedingungen für Beschäftigte in Zustellunternehmen sind die Verkaufszahlen im E-Commerce bis zu diesem Saisonschwerpunkt nicht zurückgegangen.

„Stagnierende Umsätze am ‚Cyber-Weekend‘ sagen isoliert wenig über die Entwicklung des E-Commerce insgesamt aus, der sich bisher trotz der hohen Zuwächse im Vorjahr weiter im Rahmen seiner normalen Wachstumsdynamik bewegt hat. Der Onlinehandel hat sich schon im ersten Krisenjahr 2020 als zuverlässiger Versorger und ‚Geschenkebringer‘ erwiesen und das wird er auch in diesem Jahr sein“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender BEVH-Hauptgeschäftsführer. Und er betont weiter: „Schmerzlos ist die ‚Rettung des Weihnachtsfestes‘ für die Händler nicht. Was die Kunden nicht mitbekommen, sind die enormen Zusatzanstrengungen hinter den Kulissen. Diese zehren bereits stark an der Liquidität der Unternehmen. Viele unserer Mitglieder erwarten ein Anhalten der allgemeinen Lieferkettenstörungen bis tief ins Jahr 2022. In der Folge planen sie allerdings keinen Personalabbau, sondern sogar mehr Mitarbeiter in der Logistik und im Verkauf einzustellen. Zudem investieren sie in zusätzliche Lagerfläche, um Waren zu bevorraten.“

Von der schwierigen Situation im stationären Einzelhandel konnte der E-Commerce in dieser Weihnachtssaison bislang nicht besonders profitieren. Stattdessen nähert sich die Umsatzentwicklung bereits wieder dem gewohnten Wachstumskorridor aus der Zeit vor der Pandemie an. Wegen der Einführung von 2G im Einzelhandel ist für den Dezember auch in diesem Jahr eine Sonderkonjunktur im Onlinehandel aber nicht ausgeschlossen. Diese ist in den vorliegenden Zahlen noch nicht berücksichtigt.

Mit Blick auf die Versendertypen fällt auf, dass sich der Direct-to-Consumer-Handel im Untersuchungszeitraum um 30 Prozent gesteigert hat. Viele Kunden sind also dieses Weihnachten wohl auf „Nummer sicher“ gegangen und haben ihre Geschenke direkt bei Herstellern bestellt. Klassische Onlinehändler und Marktplätze konnten hingegen nur halb so stark wachsen, haben aber – wie auch die Multichannel-Händler aus dem stationären Handel – deutlich mehr als zehn Prozent im E-Commerce zugelegt.

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