Der Forest Stewardship Council (FSC) hat heute in Mailand feierlich die Gewinner der vierten FSC Furniture Awards geehrt, dessen Medienpartner die „möbel kultur“ ist. Unter dem Motto „Better living, healthy forests“ zeichnete FSC dabei Unternehmen der europäischen Möbelbranche für ihr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit aus. Unter den Preisträgern sind in diesem Jahr auch drei deutsche Firmen. „Wir freuen uns besonders, dass sich gleich drei deutsche Möbelunternehmen unter den Preisträgern finden. Es gab zahlreiche Einreichungen aus insgesamt neun Ländern. Das unterstreicht die Tatsache, dass Deutschland nicht nur mit Blick auf die Umsatzgröße, sondern auch in Bezug auf Verantwortung eine Führungsrolle im europäischen Möbelbusiness einnimmt“, freut sich Julia Köberl, bei FSC Deutschland und Österreich als Projektleiterin verantwortlich für die Umsetzung der FSC Furniture Awards.
Als „Hersteller des Jahres, Indoor“ wurde Hammerbacher geehrt. Schon im Vorjahr konnte sich der Büromöbel-Hersteller als „Office-Möbelhersteller des Jahres“ durchsetzen. „Bereits seit mehr als zehn Jahren ist der Büromöbelhersteller den Werten des FSC verpflichtet, alle Holzprodukte sind FSC-zertifiziert. In diesem Jahr hat das Unternehmen seine Aktivitäten für die Mission ,Forests For All Forever' auf eine neue Ebene gehoben, indem es ein Projekt zur Erbringung von Ökosystemdienstleistungen mit auch sozialer Wirkung in Uganda gespendet und aktiv kommuniziert hat“, begründet Julia Köberl im Rahmen der Preisverleihung die Jury-Entscheidung. Im Rahmen eines langfristigen Engagements fördert Hammerbacher die Wiederherstellung und Aufforstung von 250 Hektar Land in Uganda und schafft damit auch einen wertvollen Kohlenstoffspeicher. Dabei wird der Wald nicht nur FSC sondern auch nach dem FSC-Ökosystemleistungsstandard zertifiziert, so dass die wichtigen Leistungen des Waldes langfristig gesichert, bewertet und nachgewiesen sind.
Erstmals wurde der FSC Furniture Award in diesem Jahr auch für Händler geöffnet. Und dabei konnten gleich zwei deutsche Unternehmen punkten. So sicherte sich Otto die Auszeichnung „Retailer of the Year“. Die T&S Home&Living überzeugte die Jury in der Kategorie „Commitment“.
„Die Otto Group kann als einer DER FSC-Pioniere und einer der wichtigsten Multiplikatoren für den FSC-Möbelsektor bezeichnet werden. Bereits vor mehr als zehn Jahren hat man sich bei der Otto Group im Möbelbereich ein Ziel gesetzt: Bis 2025 will man für seine Eigen- und Lizenzmarken nur noch FSC-zertifizierte Produkte anbieten“, betont Julia Köberl. Seit 2006 ist der Konzern Mitglied bei FSC Deutschland. 2021 umfasste das Angebotsportfolio des Online- Händlers mehr als 70.700 verschiedene Möbel, von denen mehr als 78 Prozent FSC-zertifiziert waren. Darüber hinaus sind 97 Prozent aller eigenen Versandverpackungen, 67 Prozent des Papiers für Kataloge und Werbemittel FSC-zertifiziert. Seit 2010 besitzt Otto zudem eine eigene Werbelizenz, die eine vielfältige Nutzung des FSC-Warenzeichens erlaubt. Damit fördern sie die FSC-Zertifizierung auf ihrem Marktplatz, investieren in die FSC-Waldzertifizierung und spielen wichtige Rolle für das Wachstum des FSC in der Möbelbranche und Europa.
Ebenfalls ausgezeichnet wurden: Gala Meble aus Polen für eine nachhaltige Beschaffungspolitik für Holzmöbelprodukte, die beiden dänischen Unternehmen Kvist Industries als Hersteller und llva als Einzelhändler für den bewussten und proaktiven Umgang mit der FSC-Marke, der italienische Hersteller Stosa und der französische Händler Pier Import für herausragende Leistungen bei Promotionsaktivitäten und Werbekampagnen sowie Euroform K. Winkler aus Italien als Outdoor-FSC-Hersteller des Jahres.
„Laut unserer Global Consumer Research 2021 suchen immer mehr Menschen nach Einrichtungsgegenständen aus nachhaltigen Quellen: Acht von zehn Menschen erwarten, dass Unternehmen Holz- und Papierprodukte verkaufen, die keine Abholzung verursachen. Von denjenigen, die das FSC-Siegel kennen, bevorzugen fast genauso viele - acht von zehn - FSC-zertifizierte Produkte gegenüber nicht-zertifizierten“, sagt Jeremy Harrison, Chief Markets Officer von FSC International. „Die Daten zeigen, dass die Mission des FSC, von Herstellern, Einzelhändlern und Verbrauchern, nachhaltig gewonnene Rohstoffe anzubieten, wirklich etwas bewirken und zu der von der Europäischen Union geförderten Null-Abholzungs-Strategie beitragen kann.“ Und Julia Köberl ergänzt: „Wir freuen uns, dass die Resonanz der Unternehmen trotz der Schwierigkeiten, die zunächst durch die Pandemiekrise und dann durch die Rohstoffknappheit entstanden sind, so groß war. Es ist klar, dass Nachhaltigkeit und insbesondere die FSC-Zertifizierung zu einem Bezugspunkt für Hersteller, Einzelhändler und Verbraucher geworden ist. Ein wesentliches Element für jeden, der auf dem europäischen und weltweiten Möbelmarkt Fuß fasst.“
Und so gibt es in diesem Jahr bereits 5.382 aktive FSC-Zertifikate entlang der europäischen Lieferkette. Verglichen mit 2021 ist das ein Anstieg von 4,6 Prozent. Die meisten Zertifikate zählen dabei Polen (905), das Vereinigte Königreich (760), Italien (631) und Deutschland (425).