Auch unser Nachbarland Österreich kämpft mit den Auswirkungen der Pandemie auf die gesamte Wertschöpfungskette. Die „möbel kultur“ hat bei den österreichischen Branchengrößen nachgefragt, wie sie mit Rohstoffengpässen, Preissteigerungen und Lieferzeitverzögerungen umgehen.
Dabei kam heraus: Auch wenn die Lage schwierig ist, sind die Aussichten für den weiteren Jahresverlauf durchaus positiv, wie Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie und Geschäftsführer des Markenherstellers Team, im Kurzinterview ausführt.
möbel kultur: Herr Dr. Emprechtinger, wie sind die Geschäfte 2021 bisher gelaufen? Denn auch in Österreich waren die Läden lange zu.
Dr. Georg Emprechtinger: Erstaunlich gut. Der Vergleich mit dem Vorjahr ist allerdings nicht sehr aussagekräftig. Mitte März 2020 hatten wir unser Werk für vier Wochen geschlossen. Außerdem gab es europaweit Lockdowns und Grenzschließungen. Blicken wir aber zwei Jahre zurück, so sind die Geschäfte bisher gut verlaufen. Als Markenhersteller hochwertiger Möbel, die auch durch die Pandemie stärker nachgefragt sind, freuen wir uns über eine gute Auftragslage. Und dank digitaler Lösungen, Online-Planungssoftware und telefonischer Beratung waren unsere Händler auch jederzeit für die Kunden da.
möbel kultur: Erleben Sie Materialengpässe? Sind die Produktionen beeinträchtigt? Wie entwickeln sich die Lieferzeiten?
Dr. Georg Emprechtinger: Wie derzeit überall in der Branche gibt es auch bei uns Materialengpässe. Und es ist für uns eine Herausforderung, sowohl mit den Lieferengpässen als auch mit der aktuellen Preisentwicklung umzugehen. Insgesamt trifft es Team 7 aber nicht so stark wie andere und wir können gut damit umgehen. Das liegt vor allem an unseren Lieferanten, zu denen wir langfristige und nachhaltige Beziehungen pflegen. Außerdem fertigen wir konsequent made in Austria – und wir haben die Kontrolle über unsere gesamte Wertschöpfungskette. In Ried und Pram betreiben wir zwei Möbelwerke sowie ein Plattenwerk, außerdem ein eigenes Sägewerk in Ungarn. Auch unser großes Laubholzlager, das wir über Jahre vorsorgend angelegt haben, hilft uns gegen alle Turbulenzen. So sichern wir jederzeit die Produktion und unsere Kunden werden termingerecht beliefert.
möbel kultur: Wie ist Ihre Prognose für den weiteren Jahresverlauf?
Dr. Georg Emprechtinger: Auch für die zweite Jahreshälfte sind wir optimistisch und wir setzen alles daran, weiterhin termingerecht zu liefern. Wir sind gut aufgestellt und haben außerdem die Zeit der Krise genutzt, um Innovationen auf den Weg zu bringen. Geplant sind unter anderem der Neubau der Team-7-Welt in Ried, mit dem wir im Juli beginnen. Außerdem eine neue Werkshalle, eine Holz-Heizzentrale sowie digitale Maßnahmen. Damit wollen wir die Kraft der Marke stärken, unsere Prozesse noch effizienter gestalten und unseren Weg zur grünen Fabrik fortsetzen.