Klaus-Peter Schöppner (l.), Geschäftsführer von TMS Emnid, und Leo Lübke (r.), Geschäftsführender Gesellschafter von Interlübke stellten gemeinsam in Hamburg die Ergebnisse der Studie "Deutschland privat - So wohnen und leben die Deutschen 2012" vor.

TNS Emnid-Studie "Deutschland privat"

Die Deutschen wohnen konservativ

Zum 75. Geburtstag macht Interlübke der Wohnnation Deutschland ein Geschenk. Der Edelmöbler aus Rheda-Wiedenbrück beauftragte TNS Emnid mit einer Meinungsforschungsstudie, "von deren Ergebnissen Meinungsbildner, Designer und Handel profitieren sollen".

Die ersten Resultate der 800.000 Daten umfassenden Studie wurden heute im Hamburger Stilwerk präsentiert. Etwa 50 Journalisten waren dabei, um sich über "Deutschland privat - So wohnen und leben die Deutschen 2012" zu informieren. Klaus-Peter Schöppner (l.), Geschäftsführer von TNS Emnid, stellte die Studie persönlich vor. Die Ergebnisse der Erhebung werden aber sicher nicht jedem schmecken. Leo Lübke (r.), Geschäftsführender Gesellschafter von Interlübke, konstatierte: "Wir müssen zwischen Vorbildern in den Medien und der tatsächlichen Situation der Wohnnation unterscheiden." Denn die Deutschen wohnen äußerst konservativ. Anders ausgedrückt: Die oftmals propagierte Verschmelzung der Wohnräume findet kaum statt. Das Schlafzimmer nutzen 85 Prozent der Befragten ausschließlich als Schlafzimmer, bei der Küche sind es 73 Prozent und im Wohnzimmer dominiert die ausschließliche Nutzung als "reines" Wohnzimmer (51 %), bei 40 Prozent der Studienteilnehmer besteht immerhin eine Kombination mit Essecke.

Wohn-Arbeitswelten, Wellness-Schlafzimmer oder großzügige Wohnküchen sind demnach echte Ausnahmen. "Vielleicht wäre mancher gern Trendsetter, wenn die Größe und baulichen Voraussetzungen seines Zuhauses dies zuließen, doch unser Einrichtungsverhalten ist seit 1989 relativ konstant", erklärt Schöppner.

Insgesamt siedeln die Deutschen das Thema Wohnen sehr hoch an. Dass man über eine "gute Wohnung" verfügt, ist 68 Prozent der Befragten wichtig. Erst weit dahinter rangieren Freizeit (58%), Auto (37%), Urlaub (33%) und Kleidung (23%). Der Zufriedenheitsgrad mit der eigenen Wohnsituation ist außerordentlich hoch. 79 Prozent der Befragten behaupten, dass es "an nichts fehle". Wenn überhaupt sind es Einzelmöbel (7%) oder Renovierungen (4%), die zum kompletten Glück fehlen.

Erstaunlich ist auch, wie sicher sich die Deutschen in Geschmacksfragen sind. Nur 4 Prozent geben an, sich an aktuellen Modetrends zu orientieren. Für 95 Prozent ist der eigene Geschmack in den eigenen vier Wänden das Maß aller Dinge.

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