Das überdurchschnittliche Wachstum des E-Commerce hat in Deutschland auch im dritten Quartal angehalten. Die aktuellen Zahlen für das 3. Quartal 2020 der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) zeigen weiterhin ein starkes Wachstum insbesondere bei Gütern des täglichen Bedarfs. Als Motor des Handels insgesamt legt der Online-Handel für das 3. Quartal 2020 mit einem Plus um 13,3 Prozent erneut stärker zu als im entsprechenden Vorjahresquartal (+11,6 Prozent). Kumuliert erhöhte sich der E-Commerce-Umsatz seit Jahresbeginn im Vergleich mit den ersten 9 Monaten 2019 um 10,6 Prozent auf 56,034 Mrd. Euro. Aufgrund des Corona-bedingten Einbruchs, vor allem im Bekleidungssektor, im 1. Quartal liegt das im Jahr 2020 aufgelaufene Wachstum prozentual noch leicht unter dem Schnitt der Vorjahre.
Von Juli bis September 2020 verzeichnete die Branche im Online-Handel 19,329 Mrd. Euro inkl. USt (3. Q. 2019: 17,063 Mrd. Euro inkl. USt). Im gesamten Interaktiven Handel (Online- und klassischer Versandhandel) kauften im 3. Quartal 2020 die deutschen Verbraucher Waren für 19,650 Mrd. Euro inkl. USt (3. Q. 2019: 17,467 Mrd. Euro inkl. USt). Demnach hat der Onlinehandel inzwischen einen Anteil von 98,4 Prozent am Gesamtumsatz des Interaktiven Handels. Die digitalen Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads, Hotelbuchungen etc. verloren weiterhin massiv und erreichten mit einem Umsatz von 1,702 Mrd. Euro inkl. USt. nur noch ein Drittel des Vorjahreswertes von 5,099 Mrd. Euro inkl. USt.
„Obwohl seit Juli alle Läden wieder geöffnet haben, verlassen sich viele Verbraucher weiter auf die belastbaren Lieferstrukturen des Online- und Versandhandels,“ so Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des BEVH. „Im Vergleich der Vertriebskanäle ist erneut sichtbar geworden, dass die reinen Distanzhändler den größten Teil des Marktwachstums im E-Commerce an sich ziehen konnten.“
Um 34 Prozent ist das Onlinevolumen des Warengruppen-Clusters „Täglicher Bedarf“ gestiegen und liegt mit einem Gesamtumsatz von 1,733 Mrd. Euro inkl. USt (3. Q. 2019: 1,294 Mrd. EUR inkl. USt) wie schon im 1. und 2. Quartal an der Wachstumsspitze. Das Warensegment Lebensmittel erreichte dabei mit 633 Mio. Euro inkl. USt im 3. Quartal 2020 ein Plus um mehr als die Hälfte im Vorjahresvergleich
(+52,9 Prozent ggü. 414 Mio. Euro inkl USt im 3. Quartal 2019).
Das Geld, das nicht in Reisen fließen konnte, investierten die Deutschen auch im dritten Quartal gern in Haus- und Gartenmöbel. Der Cluster Einrichtung legte mit 19,5 Prozent auf 3,205 Mrd. Euro inkl. USt zu (3. Q. 2019: 2,682 Mrd. Euro inkl. USt).