Die vietnamesische Nationalversammlung hat das Freihandelsabkommen mit der EU heute ratifiziert. Für die Möbelbranche ist das nicht unbedeutend: Vietnam ist mit über sechs Milliarden US-Dollar Ausfuhrvolumen der siebtgrößte Möbel-Exporteur der Welt. Auch für Deutschland ist das Land kein Nobody. Die Sozialistische Republik liefert Möbel im Wert von 174 Mio. Euro und liegt damit auf knapp 14 der deutschen Lieferländer - nur einen Platz hinter Dänemark. Mit dem Freihandelsabkommen könnte der Markt nun noch wichtiger werden.
Die Abgeordneten des Europaparlaments haben das EU-Vietnam-Freihandelsabkommen bereits am am 12. Februar 2020 verabschiedet. Die EU und Vietnam müssen sich nun formal mitteilen, dass alle notwendigen rechtlichen Schritte abgeschlossen sind. Wenn dies im Juni geschieht, tritt das Abkommen zum 1. August 2020 in Kraft.
Zur heutigen Ratifizierung des Handelsabkommens durch die vietnamesische Nationalversammlung erklärt die 1. BGA-Vizepräsidentin (Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.) Ines Kitzing: „Der Startschuss von der EU für das Freihandelsabkommen mit Vietnam kommt genau zur richtigen Zeit, denn die schlechten Nachrichten für den deutschen Außenhandel haben sich in den letzten Monaten gehäuft: Die Nachfrage ist infolge der globalen Corona-Pandemie eingebrochen und die so wichtigen Brexit-Verhandlungen kommen kaum von der Stelle. Das Abkommen wird nicht nur wirtschaftliche Impulse durch Zollsenkungen und Handelserleichterungen setzen, es ist auch eine deutliche Antwort auf Bestrebungen, unter dem Mantel der Corona-Krise den Protektionismus wieder hoffähig zu machen."