Im ersten Quartal 2020 stieg der Online-Umsatz im Einrichtungssegment zwar im Vorjahresvergleich um 3,2 Prozent von 2.542 Mio. Euro auf 2.623 Mio. Euro an, doch insgesamt schnitt der Einkaufskanal E-Commerce mit einem Wachstum von 1,5 Prozent (Vorjahreswert: + 11,2 %) vergleichsweise schlecht ab und stagnierte von Januar bis März nahezu. Die Konsumenten kaufen im ersten Quartal 2020 Waren für 16.482 Mio. Euro über das Internet ein. Einzig die Kategorien, die auch im Einzelhandel stark nachgefragt wurden, wie Lebensmittel, Drogeriewaren, Medikamente und Do-it-yourself bzw. Baumarkt-Sortimente, konnten deutlich zulegen. Über alle Kategorien, die im Rahmen der regelmäßigen Auswertung des BEVH erhoben werden, brachten die Umsätze um 18,1 Prozent ein.
„E-Commerce ist heute ein normaler Einkaufskanal. Deshalb wirkt sich solch eine Krise in der Konsumstimmung voll auf unsere Branche aus. Die Behauptung, der E-Commerce würde pauschal als ‚Gewinner‘ aus der Corona-Pandemie hervorgehen, ist schlicht falsch“, sagt Gero Furchheim, Präsident des BEVH und Sprecher des Vorstands der Cairo AG. „Richtig ist aber, dass die Chancen des E-Commerce für die Versorgung der Kunden und die Geschäftsmodelle des Einzelhandels neu erlebt werden.“
Zusätzlich zu den wöchentlich erhobenen Konsumenten-Informationen hat der BEVH seine Mitglieder seit Anfang März nach der Geschäftslage gefragt. Erst in den letzten Märztagen, die in der Konsumentenbefragung nicht mehr erfasst werden konnten, zeigte sich eine Belebung der Nachfrage, heißt es. Die aufgelaufenen Umsatzverluste könnten jedoch nicht mehr kompensiert werden.
„Die Nachfrage zieht an und dieses positive Signal muss auch in den stationären Handel zurückgeführt werden. Deshalb braucht es jetzt einheitliche Genehmigungen von kontaktlosem ‚Click & Collect‘- die kontaktlose und sichere Übergabe von telefonisch oder im Internet bestellten Waren. Dieses Konzept könnte jetzt, zusätzlich zum Onlinehandel, einen Beitrag für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und die Existenzsicherung stationärer Ladengeschäfte leisten und muss zwingend Teil einer zukünftigen Exit-Strategie sein. Die Läden sind voll mit Waren und Saisonartikel sind kurzfristig vom Wertverfall bedroht“, warnt Furchheim.