Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie (l.), und sein Stellvertreter Gehard Vorraber melden sich in Sachen Kika/Leiner besorgt zu Wort.

Österreichische Möbelindustrie

Betroffenheit bei den Herstellern in der Causa Kika/Leiner

Die aktuellen Meldungen zu Kündigungen und Filialschließungen sowie zum bevorstehenden Insolvenzverfahren bei der Möbelkette Kika/Leiner, von der  „Der Standard“ und auch das „ORF“ heute Mittag berichtet haben, lösen auch bei den österreichischen Möbelherstellern Betroffenheit aus. „Nach Prüfung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Unternehmens wird die Restrukturierung des Unternehmens über ein Sanierungsverfahren stattfinden, das kommende Woche angemeldet wird – damit ist die Fortführung des Unternehmens gesichert“, zitiert das „ORF“ am frühen Mittwochnachmittag.  Danach werde es wohl ein Insolvenzverfahren ohne Eigenverwaltung geben.

„Wir bedauern, dass so viele Arbeitsplätze verlorengehen und wünschen den Betroffenen, dass sie schnell wieder eine neue Beschäftigung finden werden“, sagt Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie.

Viele Hersteller unterhalten langjährige Geschäftsbeziehungen mit dem österreichischen Traditionsunternehmen. „Wir hoffen, dass Kika/Leiner bestehen bleibt und sich als neuaufgestelltes Unternehmen im Möbelhandel wieder erfolgreich platzieren kann“, fasst Gerhard Vorraber, stellvertretender Vorsitzender der Möbelindustrie, die Gemütslage unter den österreichischen Möbelherstellern zusammen.

Dem neuen Kika/Leiner-Betreiber und Geschäftsführer Hermann Wieser wünscht die Möbelindustrie viel Erfolg. „Wir kennen Hermann Wieser als erfahrenen Manager. Wir gehen davon aus, dass er die richtigen Entscheidungen treffen und die Sanierung von Kika/Leiner erfolgreich gestalten wird“, so Emprechtinger. 

Da auch die österreichischen Möbelhersteller von der hohen Inflation und der konjunkturellen Unsicherheit sowie steigenden Betriebskosten etwa für Energie, Personal und Rohstoffe massiv betroffen sind, schließt Emprechtinger eine Beteiligung an der Sanierung aus. „Das Möbelgeschäft entwickelt sich momentan sehr verhalten und wir müssen selbst unsere Kosten intensiv kontrollieren. Daher sehe ich keinen Spielraum, dass die Hersteller irgendwelche Zugeständnisse machen.“

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