Bernd Schäfermeier: "Die M.O.W. 2020 tritt an, um zu beweisen, dass Messe auch unter besonderen Bedingungen funktioniert."

Der M.O.W.-Chef im Interview

Bernd Schäfermeier: "Wir sind stolz, mehr als 80 Prozent der Fläche belegt zu haben"

Nur noch zehn Tage bis zum Messestart in Bad Salzuflen. Nach einem außerordentlichen Jahr können nun alle M.O.W.-Fans aufatmen. Die Messe findet statt - und das in einer Größenordnung, die einige Branchenteilnehmer zeitweise wohl nicht für möglich gehalten haben. Wir haben mit Messe-Chef Bernd Schäfermeier gesprochen, wie es sich anfühlt, nun in die Zielgerade einzubiegen und was die Besucher im Messezentrum von Bad Salzuflen erwartet.

möbel kultur: Herr Schäfermeier, wie groß ist die Vorfreude auf die M.O.W. nach den vergangenen turbulenten Wochen?

Bernd Schäfermeier: Die Vorfreude ist groß – und die Erleichterung: es geht los! Wir sind stolz, mehr als 80 Prozent der Fläche belegt zu haben. Dafür braucht’s in diesen Zeiten einen starken Willen. Unser gemeinsames Ziel war immer: Wir wollen Messe machen! Dafür Danke ans Team der Messe Ostwestfalen und insbesondere an alle Aussteller, die diesen Weg mitgehen.

möbel kultur: Haben Sie einen Moment lang daran gezweifelt, dass die M.O.W. 2020 stattfinden würde?

Bernd Schäfermeier: Zweifel hätten in den vielen Gesprächen, die wir geführt haben, nicht geholfen. Wir haben jederzeit zu unserer Überzeugung gestanden und tun dies nach wie vor. Das Resultat ist ein starkes Ergebnis – qualitativ und quantitativ. Das Angebot passt. Die Vielfalt ist groß. Das Innovationspotenzial der Aussteller ist wie angekündigt hoch. Die gesamte Bandbreite ist vertreten, vom Big Player fürs Volumengeschäft bis zum Spezialisten für die Nische.

möbel kultur: Wie genau haben Sie nach Hamburg und Leipzig geschaut, wo in der vergangenen Woche bereits Konsumgütermessen stattgefunden haben?

Bernd Schäfermeier: Wir freuen uns über jede Messe, die stattfindet. Positive Meldungen geben uns Rückenwind. Die Wirtschaft braucht Messen! Speziell Fachmessen wie die M.O.W. sind zentrale Plattformen, um Kompetenz, Leistungsstärke und Verlässlichkeit zu demonstrieren. Funktionierende Lieferketten sind gerade jetzt gefordert. Unser Geschäft lebt vom persönlichen Kontakt! Und Vertrauensaufbau geht nicht ohne die reale Begegnung.

möbel kultur: Wie ist der Stand der Vorregistrierung? Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?

Bernd Schäfermeier: Der Stand ist vielversprechend. Allerdings zählt bei der M.O.W. weniger die Zahl der Besucher als vielmehr ihre Entscheidungskompetenz. Das macht die Qualität des Besuchs für die Aussteller aus. Die Aufnahmebereitschaft der Inhaber und Einkäufer wird sich in diesem Jahr vermutlich eher nochmals steigern: Wer kommt, der hat sich zuvor bewusst zum Messebesuch entschieden und der will auch was.

möbel kultur: Welche besonderen Sicherheitsvorkehrungen müssen die Besucher beachten?

Bernd Schäfermeier: Gemeinsam mit den Behörden haben wir ein umfangreiches Hygiene- und Schutzkonzept verabschiedet. Das Wichtigste ist die Besucherregistrierung vorab. Dafür steht online unter www.mow.de ein Anmeldeportal bereit. Darüber lassen sich die Daten schnell und einfach eingeben. Ansonsten sind die gelernten Verhaltensregeln zu beachten wie Abstand halten, körperlichen Kontakt vermeiden, Hände waschen und desinfizieren. Maskenpflicht besteht in den öffentlichen Bereichen des Geländes, am Platz nicht. Auch im weitläufigen Außenbereich können alle ungehindert Luft holen.

möbel kultur: Wie viele Aussteller werden in wie vielen Hallen zu finden sein?

Bernd Schäfermeier: Aktuell zählen wir 327 Aussteller. Einige Unternehmen haben in den letzten Tagen noch die Chance zur Messeteilnahme genutzt und einen Stand gebucht. Alle 17 Hallenbereiche sind geöffnet. Das Möbelbusiness kann starten!

möbel kultur: Welche Rolle spielt die M.O.W. für das Selbstverständnis der Branche?

Bernd Schäfermeier: Die M.O.W. 2020 tritt an, um zu beweisen, dass Messe auch unter besonderen Bedingungen funktioniert. Für uns als Veranstalter stellt sich nicht die Frage „ob“, sondern „wie“. Die Branche sendet uns positive Signale, die Marktteilnehmer zeigen Solidarität und Partnerschaft. Der Endkunde priorisiert das Thema Wohnen und Einrichten aktuell sehr hoch. Auch die Politik sollte mehr Mut, Perspektive und Konzepte bekräftigen und für ein positives Konsumklima sorgen. Der Besuch der M.O.W. lohnt sich mit Sicherheit! Wer kommt, gewinnt.

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