Bier am Bau: Spielzeugset „Playmobil Klicky – 3400 Bauarbeiter Baustelle“ der Firma Geobra, 1974 Private Leihgabe. Foto: Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

Landesmuseum Württemberg

Berauschende Sonderausstellung

Alkohol gehört zur Lebenswelt aller, unabhängig davon, ob sie selbst konsumieren oder nicht. Die kulturhistorische Bedeutung in all ihren Facetten beleuchtet das Landesmuseum Württemberg in einer Sonderausstellung vom 22. Oktober 2022 bis 30. April 2023 im Alten Schloss in Stuttgart. Die Ausstellung „Berauschend. 10.000 Jahre Bier und Wein“ führt den Besucher:innen vor Augen, welche lange Geschichte der Konsum von alkoholischen Getränken in unserem Kulturraum hat und wie stark er bis heute in unserem alltäglichen Leben verankert ist.

Die Große Sonderausstellung spannt einen Bogen von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Der geografische Ausgangspunkt ist der südwestdeutsche Raum, ergänzt durch historisch wichtige Bezüge in die mediterrane und vorderasiatische Welt. Warum und wie Alkohol Gemeinschaft, Identität und damit zugleich soziale Abgrenzung schafft, ist eine der zentralen Fragen der Ausstellung. Darüber hinaus thematisiert sie Alkohol als Wirtschaftsfaktor: seine ökonomische Bedeutung als Nahrungsmittel und Handelsware und geht auch auf historische Herstellungsweisen ein.

So interessant die kulturhistorischen Themenbereiche auch sind, so handelt es sich bei Alkohol doch um ein Rauschmittel, das nicht nur Entspannung, Genuss und Ausgelassenheit, sondern erhebliche Gefahren mit sich bringt. Dieser Themenkomplex spannt den Bogen in die unmittelbare Gegenwart: Warum wirkt Alkohol zunächst so positiv auf unser Gehirn und erzeugt Zufriedenheit, ein allgemeines Wohlgefühl und eine erhöhte Kommunikationsbereitschaft? Und wie verhält es sich mit den als eher negativ empfundenen unmittelbaren Folgen wie Enthemmung, Übelkeit und dem klassischen „Kater“? In diesem Spannungsfeld von Genuss und übermäßigem Konsum wird auch der Frage nachgegangen, warum wir überhaupt ein solches Genuss- oder Rauschmittel zu uns nehmen.

Die Ausstellung wird gefördert von der Kulturstiftung der Länder und der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg.

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