Alexander Birken erläuterte in der "Zeit", welche Schritte die Otto Group in der Corona-Krise in Erwägung zieht. (Otto-Pressebild)

Otto Group

Auch die Hamburger denken über Staatshilfen nach

Die Corona-Auswirkungen treffen auch die Otto Group, allerdings weniger hart als andere, besonders rein stationäre Händler. Obwohl Chef Alexander Birken laut Interview mit der „Zeit“ davon überzeugt ist, dass die Otto Group gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werde, sieht er kein Problem darin, staatliche Hilfe, beispielsweise in Form von KfW-Darlehen in Anspruch zu nehmen, sollte sie andauern. „Wir haben alle kein Geld zu verschenken“, zitiert ihn die „Zeit“.

Aktuell hat die Otto Group einige Mitarbeiter in stationären Läden in Kurzarbeit geschickt und einen Einstellungsstopp verhängt. Der Online-Handel laufe, so Birken, nur in einigen Segmenten gut. Bei den Gefriergeräten verzeichnete Otto ein Plus von 300 Prozent. Gefragt sind Jogging-Hosen, Binikis dagegen nicht.

Auf sich laufend verändernde Kundenwünsche zu reagieren, sei nicht immer einfach, denn was weltweit ausverkauft ist, kann auch Otto nicht bereitstellen. Zudem treiben die Maßnahmen für die gesundheitliche Vorsorge für Mitarbeiter und Kunden die Kosten in die Höhe. Birken lobt die faire Geste von Vermietern, die dem Unternehmen vielfach mit der Miete entgegenkommen und versichert, diese selbstverständlich vollständig zu bezahlen, wenn die Existenz der Vermieter an den Einnahmen hänge. Bereits produzierte Ware werde den Lieferanten abgenommen, und die Beteiligung an einem Rettungsschirm des Entwicklungsministerium für Lohnausfälle sei geplant. Zudem würden indische Wanderarbeiter und afrikanische Baumwollbauern mit Hilfspaketen unterstützt.

Das Ziel der Otto Group, bis 2030 klimaneutral zu produzieren, wird durch Corona nicht in Frage gestellt. Birken begrüßt im Zeit-Interview den Trend zu bewussterem Konsum: „Wir haben nichts dagegen, wenn weniger gekauft wird, dafür qualitativ hochwertiger. Darin steckt für uns eine Chance.“

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