Die Lechner Holding AG sowie die D. Lechner GmbH haben bereits gestern beim Amtsgericht Ansbach den Antrag auf Insolvenz gestellt. Die Unternehmen werden jedoch uneingeschränkt fortgeführt, so heißt es in der Pressinfo. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb mit Hilfe von Investoren zu restrukturieren und neu aufzustellen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Hubert Ampferl (Kanzlei Dr. Beck & Partner, u.a. Nürnberg, 0911/9512850) bestellt.
Als führender europäischer Arbeitsplatten und -rückwandkonfektionär im Premiumsegment beschäftigt das Traditionsunternehmen Lechner 600 Mitarbeiter am Standort Rothenburg ob der Tauber. In den letzten Jahren konnte Lechner innovative Produkte erfolgreich in den Markt einführen und den Umsatz mit bestehenden und neuen Kunden nennenswert ausbauen. Sprunghaft angestiegene Material- und Logistikpreise haben die Liquidität des Unternehmens belastet, so lautet die Begründung. Zudem kam es zu Lieferverzögerungen der Vorlieferanten, sodass im vierten Quartal Aufträge nicht wie geplant abgearbeitet werden konnten.
Die Insolvenzantragstellung erfolgte frühzeitig wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. „Wir gehen so einen notwendigen Schritt zur langfristigen Sicherung unseres Unternehmens. In den kommenden zwei Monaten wollen wir unser Unternehmen nachhaltig zukunftsorientiert ausrichten“, beschreibt Andrea Lechner-Meidel, Geschäftsführerin und Vorständin der Lechner AG, die derzeitige Situation. „Kunden und Lieferanten können sich weiterhin auf den Warenzufluss, die Produktion, Termin- und Liefertreue verlassen.“
Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sichert nun die Bundesagentur für Arbeit bis Ende Januar. Im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung wurde die Belegschaft heute über die aktuelle Situation informiert. Gleichzeitig werden Gespräche mit Investoren fortgesetzt und intensiviert.
Die Ausgangslage des Unternehmens stelle sich dabei sehr gut dar. „Die Auftragsbücher sind voll und ein erstes Feedback unserer Kunden und Partner zeigt uns, dass diese mit vollem Vertrauen zu uns stehen“, so Christian Eichenberg, Bereichsleiter Vertrieb. Lechner genießt als Marktführer im Premiumsegment für Arbeitsplatten eine hohe Reputation am Markt.
Anmerkung: Anders als zuvor gemeldet, handelt es sich hier nicht um eine Insolvenz in Eigenverwaltung.