WMF

Alfi an Thermos verkauft

Die Gerüchteküche hatte schon seit Monaten gekocht - jetzt ist es raus: WMF, alleiniger Gesellschafter, verkauft sein Tochterunternehmen Alfi an die Thermos-Gruppe. Der Grund: die Traditionsmarke passt nicht mehr in die Zukunftsstrategie des Geislinger Konzerns. Im Rahmen ihrer strategischen Weiterentwicklung plant die WMF-Gruppe eine Straffung ihres Markenportfolios. In Zukunft wird sich der Konzern noch stärker auf die Wachstumssegmente Tisch und Küche sowie professionelle Kaffeemaschinen konzentrieren. Vor diesem Hintergrund habe WMF jetzt eine nachhaltige Lösung für ihre Marke Alfi gefunden.

Die Thermos-Gruppe ist nach eigenen Angaben der weltweite Marktführer bei der Herstellung von isolierten Lebensmittel- und Getränkebehältern. Seinen Hauptsitz hat Thermos in den USA. Die Wurzeln des Unternehmens liegen jedoch in Deutschland. Bereits im Jahr 1904 wurde in Berlin die Thermos GmbH gegründet und ist damit noch 10 Jahre älter als Alfi, das im Mai dieses Jahres sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat. Beide Parteien haben über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart.

"Die Marke Alfi steht für höchste Qualität und war in den vergangenen Jahren äußerst erfolgreich, insbesondere mit Outdoor-Produkten", so Peter Feld, der Vorstandsvorsitzende von WMF. "In Zukunft werden wir uns hauptsächlich auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren und den Fokus auf Premiumprodukte für Tisch und Küche sowie professionelle Kaffeemaschinen legen."

Der neue Eigentümer möchte Alfi auf dem asiatischen Markt etablieren und die Marktanteile von Thermos wie auch von Alfi weltweit steigern. Thermos verfügt bereits heute in Asien über rund tausend Verkaufsstellen. Dies soll genutzt werden, um Alfi auf dem asiatischen Markt zu etablieren und Marktanteile hinzuzugewinnen. Gleiches gilt auch für den nordamerikanischen Markt, wo Thermos ebenfalls sehr stark vertreten ist. Im Gegenzug kann Thermos die Vertriebswege von Alfi in Deutschland und Europa nutzen. Die Produkte von Alfi werden weiterhin in WMF- Filialen erhältlich sein.

Durch den Verkauf von Alfi kann sich WMF im Konsumsegment auf die Kernmarken WMF, Silit und Kaiser konzentrieren. Die Marke Auerhahn wird Ende des Jahres eingestellt, kann allerdings noch bis Mitte nächsten Jahres im Handel nachverkauft werden, sagte Matthias Becker, Präsident des Konsumgeschäfts der WMF Group, kürzlich in einem Pressegespräch gegenüber moebelkultur.de. Bei Auerhahn und WMF gab es zu viele Überschneidungen in der Produktpolitik. Gut laufende Bestecke und Accessoires sollen künftig unter WMF weitergeführt werden.

Das strategische Transformationsprogramm des Konzerns ist darauf ausgerichtet, Marktführer im Bereich Premiumprodukte für Tisch und Küche sowie professionelle Kaffeemaschinen zu werden, betont die WMF-Konzernspitze.

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