Giga International mledet sich in Zeiten der Corona-Krise bei seinen Lieferanten.

Giga International

Aktuell keine Konventionalstrafen zu befürchten

Die Nervosität sowohl auf Handels- als auch auf Herstellerseite steigt verständlicherweise mit jedem weiteren Tag, an dem die Einrichtungshäuser geschlossen sind. Hersteller wissen aktuell nicht mehr verlässlich, ob die Warenannahmen noch geöffnet sind, Händler wiederum nicht, ob die Ware noch (pünktlich) geliefert wird. Das Thema Konventionalstrafen taucht immer wieder auf. Der XXXLutz-Verband Giga International hat seinen Lieferanten in einem Schreiben, das der „möbel kultur“ vorliegt, nun folgendes zu dem Thema mitgeteilt:

„Die Möbelhäuser mussten inzwischen in allen Ländern geschlossen werden. Aufgrund dieser noch nie dagewesenen, speziellen Situation informieren wir sie, dass die Mitglieder des Giga International–Einkaufsverbandes für den Zeitraum, in dem die Läger der einzelnen Mitglieder in den verschiedenen Ländern geschlossen sind, keine Vertragsstrafen aufgrund der Überschreitung vertraglich vereinbarter Lieferzeiten in Abzug bringen.“ Das klingt zunächst partnerschaftlich, allerdings bleibt die Frage, wofür die Lieferanten eigentlich bestraft werden sollten, wenn sie gar nicht anliefern können. Jeder Lieferant sollte sich daher informieren, worum es sich bei einer Annahmeverweigerung handelt. Davon spricht man, wenn der Adressat einer Sendung den Empfang verweigert und die Sendung vom Frachtführer wieder mitgenommen werden muss. Die rechtlichen Implikationen einer AV sind vielfältig, weshalb die Verträge individuell zu prüfen sind. Giga zumindest appelliert in seinem Rundschreiben: „Eine Krise solchen Ausmaßes kann die Branche nur gemeinsam überwinden.“

Erst heute Vormittag hatte der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) an partnerschaftliches Handeln und Solidarität appelliert. „Die notwendige Absicherung der eigenen Liquidität darf nicht auf dem Rücken der jeweils anderen Marktseite ausgetragen werden. Verträge sind auch in der Krise einzuhalten. Einseitige Stornierungen von Aufträgen, Verlängerung von Zahlungszielen oder Zusatzkonditionen untergraben das notwendige Vertrauensverhältnis und schaden der Branche“, so der amtierende Verbandspräsident Michael Stiehl.

 

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