Im Westen viel Neues: In Nordrhein-Westfalen gibt es die meisten Shopping-Center in Deutschland. (Foto: ECE-Rathaus-Galerie Leverkusen)

Shopping Center Report 2011

Aktuell 644 Shopping Center in Deutschland - Mindestens 80 neue Einkaufszentren bis 2015

Das Institut für Gewerbezentren (Starnberg) veröffentlicht einen aktuellen Report über Deutschlands Shopping-Tempel. Das Institut berücksichtigte 644 Shopping-Center ab einer Geschäftsfläche von 8.000 qm. Die gesamte Fläche beläuft sich auf rund 16 Mio. qm. Differenziert nach Bundesländern hält Nordrhein-Westfalen mit 110 Centern und einer Gesamtfläche von rund 2,75 Mio. qm den Spitzenplatz. Das Bundesland Bayern steht an zweiter Stelle, gefolgt von Sachsen und Berlin. In ganz Deutschland werden nach Analyse des Instituts bis 2015 mindestens 80 neue Shopping-Center entstehen.

In den 644 deutschen Shopping-Centern befinden sich insgesamt rund 30.600 Mieteinheiten aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistung und Freizeit/Entertainment, die von rund 11.400 unterschiedlichen Unternehmen angemietet wurden. Rund 78 Prozent dieser Unternehmen sind nicht filialisiert und verfügen dementsprechend nur über eine Mieteinheit. Zu den Filialisten, die am häufigsten in deutschen Shopping-Centern vertreten sind, gehören Vodafone (268 Filialen), Deichmann (260), Ernsting?s Family (216), Bijou Brigitte (203), Frisör Klier (197), DM (184) und Apollo Optik (184).

Auch eine Auswertung nach Branchen ist in dem Report enthalten. Im Bereich Einrichtung/Möbel zählte das Institut 119 unterschiedliche Mieter. Diese verfügen zusammen über 239 Mieteinheiten. An erster Stelle (nach der Anzahl der Filialen) steht das Dänische Bettenlager mit 57 Center-Filialen. Auf dem zweiten Platz folgt Roller (16 Center-Filialen) vor Xenos (11) und Ikea (7). Im Bereich der Warengruppe "Wohnaccessoires" wurden 46 unterschiedliche Mieter mit 100 Center-Mieteinheiten aufgenommen. Hier steht CULT at home mit 37 Center-Filialen an erster Stelle.

Angesichts des deutlichen Flächenwachstums ist mit einer weiteren Verschärfung des Center-Wettbewerbs zu rechnen. Schon heute macht sich dieser Wettbewerb bei einer Reihe von Centern u.a. durch sinkende Besucherzahlen, Probleme bei der Vermietung und der Zusammenstellung eines attraktiven Mieter-Mixes sowie durch einen Anstieg des Leerstandes bemerkbar. Bei einigen Centern bestehen schon jetzt massive Vermietungsprobleme. Nicht selten wurden auch notwendige Sanierungsmaßnahmen seit Jahren verschleppt.

Untersucht man die deutschen Shopping-Center nach dem Center-Typ, so steht nach wie vor das "klassische Einkaufszentrum" mit über 59 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Fachmarktzentren mit 21,6 Prozent und Einkaufsgalerien/Einkaufspassagen mit 12 Prozent.

In den letzten Jahren hat sich die Vielfalt der Center-Typen in Deutschland erhöht. Hinzugekommen sind z.B. Themencenter, Freizeit-/Entertainment-Center sowie Center in Bahnhöfen und Flughäfen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten konnten sich mittlerweile auch Factory-Outlet-Center in Deutschland etablieren. Nach aktuellen Erhebungen gibt es in Deutschland sieben Center dieses Typs (ab 8.000 qm) mit zusammen rund 160.000 qm Geschäftsfläche.

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