Der Aktienkurs der Steinhoff Holding gerät heute enorm unter Druck. Auslöser dafür ist ein Bericht des "Manager Magazin". In der ab morgen erhältlichen September-Ausgabe steht, dass die Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen den Vorstandschef Markus Jooste wegen des Verdachts der Bilanzfälschung ermittelt. Zudem würden ein weiterer hochrangiger Konzernmanager sowie zwei weitere Männer aus dem Umfeld beschuldigt.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit 2015 zu den Wirtschaftspraktiken der Holding. Der Verdacht: "überhöhte Umsatzerlöse sind in die Bilanzen konzernzugehöriger Gesellschaften eingeflossen". Hintergrund seien Verträge, die den Verkauf immaterieller Güter beziehungsweise Gesellschaftsanteile belegen. Verkäufer und Käufer seinen Firmen aus dem "Steinhoff-Umfeld" gewesen. Es gehe bei den diversen Transaktionen um "jeweils dreistellige Millionenbeträge", so die Staatsanwaltschaft. Einen Kommentar zu den Namen der Beschuldigten wollte sie dem "Manager Magazin" auf Anfrage nicht mitteilen.
Aüßerst brisant ist auch, was Razzien in der Steinhoff-Europa-Zentrale in Westerstede sowie in den Privathäusern von zwei Steinhoff-Vertrauten ergeben haben. Dort stellten Fahnder Dokumente sicher, die angeblich Lutz-Geschäftsführer Andreas Seifert unterzeichnet haben soll. Seifert sagte dem "Manager Magazin", er habe "die Papiere nie zuvor gesehen und sie nicht unterschrieben". Er stellte Strafanzeige wegen Urkundenfälschung.