Blick auf das ausgebaute Werksgelände in Sürenheide/Spexard

Nobilia

93,7 Mio. Euro mehr umgesetzt

„...das abgelaufene Geschäftsjahr – das Jahr unseres 75-jährigen Firmenjubiläums – wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. In dem Jahr hat uns die Corona-Pandemie vor große Herausforderungen gestellt.“ Mit diesen Worten leitet Nobilia-Geschäftsführer Dr. Lars Bopf die heute veröffentlichte Bilanz ein. Und in der Tat war 2020 ein ereignisreiches Jahr, durchaus auch aus ganz eigener Sicht des Unternehmens, in dem viel passiert und angeschoben wurde.

Zuerst die Zahlen: Wie nicht anders zu erwarten, wurde der Erfolgskurs fortgesetzt. Der Gesamtproduktionsumsatz von Nobilia stieg in 2020 um 82 Mio. Euro auf 1,370 Mrd. Euro – und somit um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresumsatz. Das Produktionsvolumen p.a. wuchs parallel dazu um 300.000 auf 7,83 Mio. Schränke bzw. 783.000 Küchenkommissionen. Die Zahl der Mitarbeiter vergrößerte sich um 207 auf insgesamt 3.945 Beschäftigte.

Maßgeblicher Wachstumstreiber war, wie grundsätzlich in der Branche, das Inlandsgeschäft. In Deutschland kletterte der Umsatz auf 710,9 Mio. Euro, also nominal um 9,9 Prozent. Inzwischen haben dabei die Küchenspezialisten (47% Anteil, 2019: 42%) den Anteil der Einrichtungshäuser (41%, 2019: 43%) überholt. 12 Prozent verteilen sich auf den Vertriebskanal SB / Discount und auf die sonstigen Vertriebswege Internet, Objektgeschäft sowie Elektro- oder Badspezialisten.

Der Export legte um 2,8 Prozent auf 658,9 Mio. Euro zu. Der Anteil am Gesamtumsatz beträgt aktuell 48,1 Prozent. Dabei kam Nobilia zugute, dass sich das Unternehmen in den letzten Jahren sehr breit aufgestellt habe, erläutert dazu Dr. Bopf. Dabei dominiert weiterhin das Frankreichgeschäft auf einem hohen Niveau, gefolgt von Belgien, Österreich und den Niederlanden. Der chinesische Markt belegt erneut Platz 5 der für Nobilia wichtigsten Exportländer. 

Inklusive der eigenen Handelsumsätze erzielte Nobilia als Gruppe 1,542 Mrd. Euro und damit 6,5 Prozent Plus. Dies bedeutet also, dass allein im vergangenen Jahr 93,7 Mio. Euro mehr in die Konzernkasse geflossen sind (konsolidiert, ohne Franchisegebühren). Dazu zählen das britische und stark expansive Franchisesystem Kütchenhaus, dem derzeit 39 Küchenstudios angeschlossen sind, sowie die Minderheitsbeteiligung an der belgischen Handelskette Menatam (èggo), die Mehrheitsbeteiligung an der französischen Franchise-Organisation FBD (460 Küchenstudios der Vertriebsschienen Ixina, Cuisine Plus, Cuisines Références und Vanden Borre Kitchen). Und die Gruppe treibt ihre Internationalisierung erfolgreich voran. In der Bilanz unerwähnt blieb die noch nicht genehmigte Neu-Akquistion in Frankreich: die in der Presse bereits diskutierte 25%-Beteiligung an Abbou-Gruppe (Aviva, Elton Cuisines mit 98 Filialen).

Auch Inhaber Werner Stickling zeigte sich mit dem Wachstum zufrieden, zumal die Ertragslage 2020 weiterhin „auskömmlich“ war. Zugleich lobt der Senior das große Engagement der Belegschaft während der Pandemie, was zum Jahresende mit 2.500 Euro Sonderprämie für jeden Mitarbeiter belohnt wurde.

Auf 134 Mio. Euro kamen die Investitionen, vor allem für Werk III in Gütersloh und Werk V in Saarlouis. Alles wurde planmäßig fertiggestellt. Daneben standen die neue Kollektion mit der Rasterumstellung, dem ausgebauten Bad-Angebot und dem Schnellprogramm „elements“ im Mittelpunkt des turbulenten Jahres 2020.

Ein Ausblick auf die Weiterentwicklung in diesem Jahr fällt dem Nobilia-Management erwartungsgemäß schwer angesichts der Unklarheiten im Pandemieverlauf und der noch unbestimmten Öffnung im Handel. Doch sieht Dr. Bopf das Unternehmen u. a. durch das breite Portpolio und die neuen, hochmodernen Werksstandorte auch für die nächsten Herausforderung gut aufgestellt.

Nähere Details zur Bilanz, über die Dr. Lars Bopf im persönlichen Gespräch berichtete, erfahren Sie in der März-Ausgabe der "möbel kultur".

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