Über 20,5 Prozent Exportzuwachs im 1. Halbjahr kann sich die Österreichische Möbelindustrie im ersten Halbjahr freuen. Foto: Österreichische Möbelindustrie

Österreichische Möbelindustrie

20,5 Prozent Exportzuwachs im 1. Halbjahr

Mit Anspruch an Qualität, Materialien, Design und Flexibilität bedient die Österreichische Möbelindustrie einen Trend, der nicht nur im eigenen Land, sondern auch international immer stärker nachgefragt wird. Verbraucher achten vermehrt auf Gütezeichen, Label sowie Prüfwerte und wollen wissen, wo die Möbel gefertigt werden. Gleichzeitig nehmen Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein messbar zu. Themen wie Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit gewinnen im Zuge der Energie- und Klimakrise beim Kauf an Bedeutung.  „Ökologische Sensibilität, gepaart mit innovativen Funktionen, hervorragender Qualität und einem hohen Individualisierungsgrad zeichnen Möbel ‚made in Austria‘ aus“, erklärt Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. Dank eines konsequenten Innovations-Managements rund um Design, Funktionalität und flexiblen Fertigungsstrukturen, hoher Qualität sowie einem umfassenden Kundenservice konnte die heimische Branche in den letzten sechs Monaten erfreuliche Umsatz- und Außenhandelszahlen bilanzieren: „Wir sind froh, dass wir die Einbrüche nach der Corona-Krise wieder aufholen und im ersten Halbjahr 2022 einen Exportzuwachs von 20,5 Prozent auf 676,6 Mio. Euro erwirtschaften konnten“, so Emprechtinger.

Während andere Märkte und internationale Lieferketten von der Pandemie stärker betroffen waren, blieb der Markt in Österreich vergleichsweise stabil. Durch einen großen Anteil heimischer Produktion, langjähriger Lieferanten-Verbindungen sowie konstanter Nachfrage startete die Österreichische Möbelindustrie gut ins Jahr 2022 und geht nun mit einem Plus aus dem ersten Halbjahr. Allein ins Nachbarland Deutschland – den mit Abstand wichtigsten Handelspartner – lieferte die Österreichische Möbelindustrie in den ersten sechs Monaten Möbel im Wert von 291,9 Mio. Euro. Das sind 14,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Den zweiten Platz im Exportranking hält die Schweiz mit 80,8 Mio. Euro (+21,6 %).

Ebenfalls wichtige Märkte mit großem Export-Potenzial sind Polen mit 40,9 Mio. Euro (+30,6 %) und Italien mit 27,7 Mio. Euro (+24,9 %). Deutlich Fahrt aufgenommen haben zudem die Ausfuhren nach Ungarn (23,0 Mio. Euro, +46 %) und Tschechien (20,3 Mio. Euro, +80,1 %). Und sogar in den USA wächst die Nachfrage: Im ersten Halbjahr wurden 28,3 Prozent mehr Möbel aus Österreich in die Vereinigten Staaten geliefert.

Auf Importseite legten die Möbel-Einfuhren nach Österreich in den ersten zwei Quartalen 2022 um 8,2 Prozent auf 1,30 Mrd. Euro zu. Wobei Deutschland mit 522,8 Mio. Euro (+4,9 %) die Rangliste anführt. Auch italienisches Design ist in Österreich beliebt: Im ersten Halbjahr wurden 12,6 Prozent mehr Möbel aus Italien gekauft. Parallel dazu ist die billige Importware aus Osteuropa und Asien nach wie vor ein Thema, das den heimischen Markt unter Druck setzt. So belegt zum Beispiel Polen – trotz eines Rückgangs von 2 Prozent – mit Einfuhren von 144 Mio. Euro den zweiten Platz der Import-Statistik. Auch die Chinesen haben die Weichen auf Expansion gestellt und lieferten Waren im Wert von 178,6 Mio. Euro (+41,4 %).

Trotz der guten Umsatz- und Außenhandelszahlen wird auch die Österreichische Möbelindustrie von der Inflation, Energiekrise oder den Auswirkungen des Ukrainekriegs nicht verschont bleiben. Lieferketten sind nach wie vor fragil, die Energiepreise steigen rasant, die Materialversorgung ist knapp und das Konsumverhalten der Menschen ändert sich. „Ich gehe davon aus, dass die 2. Jahreshälfte für ganz Europa und darüber hinaus eine Herausforderung sein wird. Aufgrund der sich verstärkt abzeichnenden Krisen rechnen auch wir im 2. Halbjahr und zum Jahresbeginn 2023 mit einer Eintrübung und vorerst rückläufigen Entwicklung“, erklärt Emprechtinger. Gleichzeitig bleibt er aber vorsichtig optimistisch: „Auch wenn die kommenden Monate uns sehr herausfordern werden, bleibt die Österreichische Möbelindustrie zuversichtlich: Die aktuelle Lage stärkt das Bedürfnis nach Sicherheit und die Menschen sind derzeit auf der Suche nach nützlichen und werthaltigen Investitionsmöglichkeiten – genau das bieten Möbel aus Österreich. Diesem hohen Qualitätsanspruch verleiht unter anderem das ‚Austria Gütezeichen Möbel‘ Ausdruck.“

Diese Seite teilen