Bittere Neuigkeiten aus Schieder-Schwalenberg: Bei der insolventen Wohnmöbelwerke Schieder GmbH (ehemals Cotta) verlieren 129 Mitarbeiter ihren Job. Wie die "Lippische Landes-Zeitung" berichtet, sollen sie ihre Kündigung direkt nach Ostern erhalten. 104 von ihnen werden schon am Mittwoch freigestellt, wenn das Insolvenzgericht das Insolvenzverfahren eröffnet.
"Ich habe für freigestellte Mitarbeiter im Moment kein Geld, um sie zu bezahlen", erklärt Insolvenzverwalter Dr. Per Hendrik Heerma. Da das Unternehmen aber weiterhin neue Aufträge annimmt und produziert dürften 188 Beschäftigte vorerst bleiben. So betont Geschäftsführer Steffen Urbschat: "Unser Sortiment für die Teilnahme an der Möbelmesse M.O.W. Anfang Mai steht."
Hoffnung, dass es an dem Standort auch in Zukunft weitergeht lassen unterdessen der bisherige rigide Sanierungskurs sowie erste Gespräche mit potentiellen Investoren aufkommen. "Darunter sind durchaus auch einige, die ein sehr ernsthaftes Interesse bekundet haben", verrät Urbschat.
Darüber hinaus ist der zunächst als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellte Dr. Heerma seit gestern offiziell "starker vorläufiger Insolvenzverwalter". Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Fortführung des Unternehmens. Denn: "Das kommt ganz selten vor, und auch nur, wenn das Insolvenzgericht mit einer Fortführung des Betriebes über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens hinaus rechnet", erläutert Dr. Heerma. Und Insolvenzrichter Klaus Busch fügt hinzu: "Das bedeutet, dass alle Lieferanten, bei denen jetzt bestellt wird, als Gläubiger an erster Stelle kommen - noch vor den Insolvenzgläubigern."